Game over – Challenge accepted? Der Kuhhandel ums Klima
Der G7-Gipfel ist vorbei. Millionen wurden investiert, vielleicht in der Hoffnung auf bedeutende Ergebnisse, insbesondere bezogen auf den Klimawandel.Â
Das bayerische Innenministerium hielt das VerhĂ€ltnis von 5 Polizeibeamt*innen auf 1 Demonstrant*in ebenso fĂŒr sinnvoll, wie die Gemeinde Garmisch-Partenkirchen den Versuch, das Protestcamp einfach verbieten zu lassen. Beides sehr anschauliche und bezeichnende Beispiele fĂŒr das DemokratieverstĂ€ndnis dieser Staatsinstitutionen.
Herausgekommen ist eine Einigung der weltweiten Reduktion der Treibhausgas-Emissionen um 40 bis 70 Prozent bis 2050. Auch will eins sich im Laufe des Jahrhunderts von der fossilen Energie abwenden, und, ganz wichtig, die ErderwÀrmung auf 2 Grad begrenzen. Desweiteren sollen ab 2020 100 Milliarden US-Dollar Klimahilfe jÀhrlich an die EntwicklungslÀnder bereitgestellt werden.
Ist das jetzt bedeutend? Wird sich das verfluchte Klima auch gefÀlligst an die 2 Grad halten, wo das doch extra so besprochen wurde?
NatĂŒrlich wird es das nicht. Mal abgesehen von den Emissionen, die die Ausrichtung dieses Gipfels verursacht hat, wurde eine Ă€uĂerst knappe Ressource gnadenlos verschwendet: Zeit. Zeit, in der alle an einem Tisch sitzen und die Gelegenheit haben, den Dingen ins Auge zu sehen, Entscheidungen zu treffen und Lösungen zu finden. Diese Ressource ist noch deutlich kostbarer als Geld.
Stattdessen wird versucht, einen völlig utopischen Konsens zu erreichen. Bei jedem Gipfel und jeder Klimakonferenz aufs Neue, wÀhrend sich das Klima davon völlig unbeeindruckt weiter vor sich hin wandelt.
Viele von uns investieren bereits viel Zeit und Energie darin, andere Menschen von einem sparsameren, Ressourcen schonenden Lebensstil zu ĂŒberzeugen. Aber macht das ĂŒberhaupt Sinn? Die Energiebilanz von konsumbewussten Menschen ist kaum besser, da auch diese Flugreisen unternehmen, lange duschen und ihr Rechner stundenlang lĂ€uft. Selbst wenn wir alle Menschen von einem energiebewussten Lebensstil ĂŒberzeugen können, wĂ€re es der freie Fall mit maximal einem Regenschirm. Es eine mathematische Gewissheit, dass wir den Wandel nicht mehr aufhalten können, egal wie sehr wir uns bemĂŒhen.
Wozu also all das Engagement? Sollten, nein, können wir also einfach alles ignorieren, und uns dem bequemen Leben hingeben? Unsere Ressourcen fĂŒr die schönen Dinge verwenden, die fĂŒr uns einen gröĂeren persönlichen Nutzen haben?Â
Nein, denn wir tragen Verantwortung. Verantwortung fĂŒr unsere Umwelt, unsere Nachkommen, fĂŒr die Zukunft. Und vielleicht bleiben wir ja mit dem Regenschirm kurz vor dem Aufprall in einem Baum hĂ€ngen.
Statt also darĂŒber zu debattieren, wieviel wĂ€rmer denn fĂŒr wen noch okay ist, und was es kosten darf, sollten wir dringend beginnen, uns mit den nicht mehr abzuwendenden Folgen zu befassen. Den Meeresspiegel juckt es nĂ€mlich ĂŒberhaupt nicht, was in irgendeiner Vereinbarung unterschrieben wurde. Und die Menschen, die ihre Wohnungen und ihre LebensrĂ€ume verlieren auch nicht. Die knappe Ressource Zeit muss dafĂŒr verwendet werden, MaĂnahmen einzuleiten. Es mĂŒssen Floating Homes entstehen, und auch ĂŒber Nahrung und Energie muss eins sich Gedanken machen! Denn auch die Umsetzung wird noch reichlich Zeit verschlingen.
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