#Hagida? Läuft nicht!
Es ist Montag und seit einigen Wochen ist es nicht nur der Tag, an dem wir uns nach dem Wochenende in unseren Alltag quälen müssen. Es ist auch der Tag, an dem Rassist*innen mit ihren #Pegida-Demos gegen alles hetzen, was ihnen fremd ist und ihrer Meinung nach nicht hierher gehört.
So auch diesen Montag (12.01.15) in Hannover. Hagida heißt das hier, die Frage warum es eigentlich nicht überall Pegida heißt, konnte mir bisher immer noch kein Mensch beantworten, aber auf einen lächerlichen Namen folgt auch eine lächerliche Gruppe.
Um 17:30 Uhr trafen sich allerhand Antifaschist*innen auf dem Steintorplatz, um diesen gar nicht erst den Hagida-Leuten zur Verfügung zu stellen. Das bedeutete auch, dass sich um 17 Uhr schon Unmengen an Bereitschaftspolizei auf diesem Platz aufhielt.
Um 17:30 Uhr waren jedoch noch keine Hagida-Nazis zu sehen. Um 18 Uhr kam dann das erste kleine Grüppchen von ihnen in einem Kessel durch die Polizei. Weil der Platz aber auch schon mit ca. 2500 Antifaschist*innen besetzt war, wurden kleine Gruppen der Hagida immer wieder durch Reihen der Gegendemonstrant*innen geschleust. Die Hagidas durften sich dann eine Zeit lang die schönsten Sprüche der linken Bewegung anhören.
Gegen 18:30 wurde jedoch die Polizei unruhig und probierte eine Gasse für die Hagida-Demonstrant*innen zu bilden. Dies tat sie mit dem Einsatz von Pfefferspray und an einer Stelle mit Polizeipferden, die immer wieder gegen Gegendemonstrant*innen getrieben wurden. Eine gleichsam tier- und menschenverachtende Taktik der niedersächsischen Polizei.
Die Hagidas bekamen immer wieder zu hören, dass sie hier heute keinen Meter weit laufen würden, was sich auch bewahrheitete. Trotz scheinbar bestmöglichem Einsatz der niedersächsischen Polizei, die den Weg für die Nazis mit Gewalt freimachen wollte, liefen diese heute keinen Meter.
Um 19:02 Uhr wurde die Demonstration von der Polizei für beendet erklärt.
¡No pasarán! Danke allen Antifaschist*innen für ihr Engagement.
Hier könnte der Text enden, wenn nicht die Polizei Hannover gezeigt hätte, dass sie diesen Einsatz bei weitem nicht im Griff hatte. Eine Gruppe von ca 30-40 Nazihools sollte nämlich aus der Demo heraus wohl zum Hauptbahnhof begleitet werden. Am Anfang waren dafür nur sehr wenig Polizist*innen abgestellt worden. So geschah es, dass ihnen gezeigt wurde, wie wenig sie doch in Hannover erwünscht sind. Daraufhin folgte eine unübersichtliche Lage mit Handgreiflichkeiten einige Strassen entlang, wobei die Polizei teilweise völlig wahllos Pfefferspray gegen die Antifaschist*innen einsetzte und immer wieder mit ihren Polizeipferden Menschenleben gefährdete.
Dieser Polizeieinsatz war sicherlich einer der schlechtesten, die ich je erlebt habe.
Am Ende bleibt also festzuhalten: Hagida läuft nicht einen Meter in Hannover und bleibt mit 150 Leuten sicherlich weit hinter ihren Erwartungen zurück.
Die Polizei Niedersachsen setzt unverhältnismäßig Gewalt gegen Gegendemonstrant*innen ein und verfolgt mit den Polizeipferden eine Taktik, die sofort verboten gehört.
Hannover brachte neben 15.000 Bürgerlichen, die der Meinung sind, beten hilft gegen Faschismus, auch 2.500 aktive Antifaschist*innen auf die Straße und ließ die Hagidas keinen Meter weit kommen.
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