Rund um Disneyland ist die Aufregung groß. Masern haben sich unter den Gästen breit gemacht. Der Grund: Radikale “Impf-Gegner”, die leichtfertig das Leben sowohl ihrer eigenen als auch fremder Kinder gefährden. Ein gefährlicher Trend, durch den nach und nach vermeidbare Krankheiten beginnen wieder Fuß zu fassen. Auch erste vermeidbare Todesfälle sind bereits zu verzeichnen.

Project by Leon Farrant. (BY-NC-ND) Datenquelle: http://jama.jamanetwork.com/article.aspx?articleid=209448
Um einige Krankheiten, an denen früher zahlreiche Menschen gestorben sind, müssen wir uns nur noch in Form einer kleinen Spritze Sorgen machen. Eine Impfung verhilft dem Körper aktiv oder passiv zu mehr Antikörpern und verhindert mit einer hohen Wahrscheinlichkeit den Ausbruch der jeweiligen Erkrankung. Jährlich können so tausende Leben vor verschiedensten Infektionen gerettet werden.
“Impf-Gegner” sehen das ein wenig anders. Für “Impf-Gegner” dient eine angebliche Überflutung mit Impfstoffen lediglich den finanziellen Interessen der Pharmakonzerne. Nebenwirkungen wie die Begünstigung von Autismus oder sogar Todesfälle würden unter den Teppich gekehrt um ungeeignete Wirkstoffe auf dem Markt zu halten. In der Realität unterliegen Impfstoffe strengen Regulationen. Verbindungen zu Autismus, anderen schwerwiegenden Krankheiten sind nicht nachgewiesen oder sogar widerlegt. Todesfälle in Verbindung mit Schutzimpfungen sind nicht bekannt.
Was passiert also, wenn Impfungen nicht verabreicht werden? Sollte die Verabreichung von Medikamenten nicht jedem Individuum selbst überlassen werden? Die klare Antwort ist “Nein!”, denn durch fehlende Impfungen geht die sogenannte Herden-Immunität verloren. Dass heißt, eine fehlende Impfung betrifft nicht nur die ungeimpfte Person. Besonders gefährdet sind in solchen Fällen Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen keine Impfung erhalten können.
Wer den Impfschutz vernachlässigt, gefährdet nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch die Gesundheit aller Menschen im persönlichen Umfeld.
Jedes Medikament hat seine Nebenwirkungen. Und natürlich kann auch eine Impfung mal etwas unangenehm sein. Bei jedem neuen Wirkstoff muss immer der Nutzen abgewogen werden. Es gibt natürlich durchaus Medikamente/Impfungen, bei denen der Nutzen fragwürdig erscheint. Bei den gemäß ständiger Impfkommission (STIKO) empfohlenen Impfungen ist die Sachlage allerdings eindeutig.
Es wäre wünschenswert, wenn sich all die “kritischen” Menschen, wie sich “Impf-Gegner” ja gerne euphemistisch nennen, in Erinnerung rufen würden, dass auch die kritische Gegenseite zu einer Position hinterfragt gehört. Nur weil es in der Pharmaindustrie – so wie in jeder anderen Industrie auch – an einigen Stellen kritikwürdige Zustände gibt, ist nicht automatisch alles, was gegen “die Pharma-Industrie” agiert richtig und gut. Wer das ignoriert lässt Kritik, wie in diesem Fall, zu einer Farce und zu einer – für sich selbst und für Andere – gefährlichen Selbstlüge werden.
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