Amnesty International hat die Ereignisse um Oury Jalloh, ein ursprünglich Asylsuchender aus Sierra-Leone, der in einer Zelle der Dessauer Polizeistation angekettet verbrannte, als Beispiel rassistisch motiverter Prolizeigewalt in Deutschland aufgnommen. In ihrem Bericht über Gewalttaten durch Beamte der Bundesrepublik fordern A.I und andere internationale Menschenrechtsorganisationen eine transparente Verfolgung von Straftaten im öffentlichen Amt sowie eine bundesweite Kennzeichnungspflicht für Polizeibeamte. Polizeigewalt war bereits mehrmals Gegenstand der Forum Recht und auch des Grundrechtereports. Auch der AKJ Bremen beschäftigt sich mit diesen Vorfällen und durchleuchtet die juristischen Probleme die sich hierbei unweigerlich ergeben.
Der AKJ-Bremen war ein Zusammenschluss von Studierenden an der juristischen Fakultät der Uni Bremen. Sie setzen sich für eine kritische Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Verhältnissen und der juristischen Ausbildung ein. Es ging ihnen um Aufklärung und Ausbildung, die Theorie und Praxis vernetzt und so die sozialen Bezüge des Rechts reflektiert und den kritischen Umgang mit Recht fördert. Sie traten für eine antifaschistische, basisdemokratische und emanzipatorische Gesellschaft ein und wandten sich gegen jede Form von Diskriminierung, insbesondere Antisemitismus, Rassismus und Sexismus. Am 11.09.17 gab der AKJ-Bremen ihre Auflösung bekannt. Ihre Artikel, Veröffentlichungen und Prozessberichte sind auf Stadtkontext.de als Archiv weiterhin verfügbar.