Veranstaltungshinweis: Utopia Filmfestival
Am 16. November 2015 startet in Bremen das Filmfestival Utopia. An sieben Tagen werden im Kukoon in der Bremer Neustadt zehn Dokumentarfilme gezeigt, die sich rund um das Thema Utopie drehen. Filmische Antworten auf die Frage: Wie wollen wir in Zukunft miteinander leben? Von der Aussteiger-Stadt in Indien über den Aufruf zur Senkung der Arbeitsmoral bis hin zu geplanten Marsmissionen – die Filme erzählen von Menschen mit Visionen, Ideen, Idealen, Alternativen und Träumen.
Everyday Rebellion, Montag, 16. November um 19 Uhr
Eine Hommage an die Kraft und die Macht, die zivilem Ungehorsam und den kreativen, gewaltlosen Protestformen weltweit innewohnt. Was haben „Occupy”, die spanischen „Indignados” und der „Arabische Frühling” gemeinsam? Was verbindet die Demokratiebewegung im Iran mit dem Kampf in Syrien?
Pfade durch Utopia, Dienstag, 17. November um 19 Uhr
„Pfade durch Utopia“ ist sowohl spannender Reisebericht als auch Dokumentation utopischer Praxis, eine Entdeckungsreise auf der Suche nach postkapitalistischen Lebensformen. Gemeinsam haben John Jordan und Isabelle Fremeaux in sieben Monaten zwölf Utopie-Gemeinschafen besucht. Vom illegalen Klima-Camp bis zur anarchistischen Schule von Agrarkommunen bis zu besetzen Fabriken – die Filmemacher haben in den Breschen und Lücken der Gegenwart sehr lebendige Utopie gefunden.
Istanbul United, Mittwoch, 18. November um 19 Uhr
Im Sommer 2013 protestieren Hunderttausende gegen die türkische Regierung und Premierminister Erdogan im Gezi-Park. Dann geschieht etwas Außergewöhnliches: während der Proteste und Zusammenstöße vereinen sich konkurrierenden Fanclubs zum ersten Mal für eine gemeinsame Sache. Menschen, die berüchtigt sind für ihren gegenseitigen Hass, stehen nun Seite an Seite und kämpfen unter dem Namen „Istanbul United“ gegen das herrschende System in der Türkei.
Frohes schaffen, Donnerstag, 19. November um 19 Uhr
Die satirische Doku-Fiktion zeigt: Der moderne aufgeklärte Mensch ist nicht frei von Irrglauben und Zwang. Er hat längst einen anderen Gott gewählt: die Arbeit. Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral.
Du musst dein Ändern leben, Freitag, 20. November um 19 Uhr
Ein lokaler mit einer global gültigen Geschichte. Er erzählt von Individualität und Zusammenarbeit, von den Chancen und Fallen neuer Arbeitsweisen, von einem großen Erfolg, der dennoch bedroht bleibt. Die Protagonist*innen dieses Films wollen mit Hingabe einen Kulturdachgarten entstehen lassen – inmitten Berlins.
Rotfüchse, Samstag, 21. November um 17 Uhr
Die Eltern von Anne, Peter und Gabi waren überzeugte Kommunist*innen. Die Kinder wurden „Rotfüchse“, eine kommunistische Kinderorganisation. Jan Stefan Kolbe hat die drei zwei Jahre mit der Kamera begleitet. Wie gehen sie heute mit den Ideologien um, die ihnen mit auf den Weg gegeben wurden? Kämpfen sie noch immer für die Revolution, in einer Zeit, in der der Kommunismus gemeinhin als gescheitert gilt? Und wenn ja, gibt ihnen der wankende Kapitalismus neuen Aufwind – oder am Ende sogar recht?
Empire me, Samstag, 21. November um 19 Uhr
Auf der Suche nach einer idealen Lebenskultur bauen sich hunderte Do-It-Yourself-Staaten ihre eigenen kleinen Welten. Mikronationen, Eco-Villages und Sezessionisten beschreiten mit realen Territorien und Gemeinschaften alternative Wege des Zusammenlebens. Der Film unternimmt Reise zu sechs dieser Gegenwelten.
Die Weltbürgerin, 21. November um 21 Uhr
Die 17-jährige Isa lebt im südindischen Auroville. Einer Stadt mit 2200 Einwohner*innen aus über 45 Nationen. Es gibt keine Schulpflicht, keinen Grundbesitz, kein Oberhaupt, keine Politik und keine Religion. Isas Leben ist eine permanente Auseinandersetzung mit Utopie und Alltagsrealität. Cosima Langes sehr persönlicher Dokumentarfilm „Die Weltbürgerin“ zeigt Isa auf ihren Weg ins Erwachsensein.
Undune, 22. November um 17 Uhr
Undune ist ein Dokumentarfilm über Terra Preta, Fäkalien und den Mars. Terra Preta: Ein Weg um fruchtbare schwarze Erde aus unseren Fäkalien herzustellen. JA, Fäkalien, Kot, den Faxen aus Darmstadt, wie man sie auch nennen mag, sie sind unvermeidbar, aber erstaunlicherweise nicht wertlos. In einer Mischung aus Fiktion und Dokumentarfilm widmet sich Undune diesem alltäglichen Tabu und wagt es zu fragen: Verschwenden wir den Mist wenn wir spülen? Gibt es tatsächlich so etwas wie nutzlose Scheiße?
Voices of Transitions, Sonntag, 22. November um 19 Uhr
Was tun gegen Klimawandel, Ressourcenverknappung und drohende Hungersnöte? Die Transition Bewegung will nicht auf das Umlenken der Politik warten. Stattdessen bringen engagierte Nachbarschaften die Nahrungsmittelproduktion in ihre Städte zurück und legen die Grundsteine für eine Ressourcen schonende, krisenfestere Gesellschaft – hier und jetzt und mit viel Lebensfreude! Der Dokumentarfilm „Voices of Transition“ zeigt Menschen, die innovative Lösungswege für einen sozialökologischen Wandel gefunden haben.
Der Eintritt zu allen Filmen ist kostenlos. Niemand soll aufgrund seiner finanziellen Situation ausgeschlossen werden. Die Veranstalter*innen bitten jedoch um Spenden, um die Kosten für das Festival damit zu decken. Jede*r, soviel sie*er kann und will.
Der Beitrag wurde nach einer Anfrage der Veranstalter*innen des Filmfestivals verfasst. Gastbeiträge (und in diesem Fall die Filme) entsprechen nicht unbedingt den Ansichten von Stadtkontext. Vielmehr sollen sie als Bereicherung für Debatten verstanden werden und der Blog als eine Plattform für Gäste dienen.
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