Bildungsstreik: Etwa 1.000 Schüler*innen und Studierende gehen gegen Rassismus auf die Straße
Der allgemeine Rechtsruck in der Gesellschaft, der Umgang der Politik mit Geflüchteten (nicht nur) im Bildungsbereich und der Rassismus der sogenannten „Mitte der Gesellschaft“ – die Teilnehmenden des Bildungsstreiks, zu dem ein bundesweites Aktionsbündnis aufgerufen hatte, rechneten in diesen und weiteren Punkten mit den aktuellen politischen Geschehnissen ab. Dem Aufruf folgten in Bremen etwa 1.000 junge Menschen – größtenteils Schüler*innen –, die ihren Unmut über eine in ihren Augen neoliberale und rassistische Politik in fundierten Analysen zum Ausdruck brachten.
Dabei wurde in Redebeiträgen eine Verbindung zwischen Neoliberalismus bzw. Kapitalismus und dem Rassismus identifiziert, der in vielen Fällen den Umgang mit Geflüchteten bestimme. Die Alternative für Deutschland (AfD), ein Ausdruck des gesellschaftlichen Rechtsrucks, sei jedoch nur die Spitze des Eisbergs, der sich etwa in Form von Asylrechtsverschärfungen und der „Festung Europa“ zeige. Angesichts der vielen Menschen, die an Europas Außengrenzen sterben, wurden offene Grenzen und legale Fluchtwege gefordert – und das Abkommen mit der Türkei scharf kritisiert, die zum „Außenposten“ eben dieser Festung gemacht werde. Auch Redner*innen, die nicht mehr ganz dem Kreis der Jungen zuzuordnen sind, wie ein Vertreter* der GEW oder eine Betriebsrätin*, drückten ihre Solidarität aus und forderten ein breites Bündnis gegen rassistische und neoliberale Politik sowie den Abbau von Grundrechten, das z. B. auch Arbeiter*innen miteinschließen müsse.
Nach etwa zweieinhalb Stunden ging die Demonstration, die am Hauptbahnhof begann und an einer Reihe von Stationen wie der Bildungsbehörde, der CDU-Zentrale, der AWO und der Hochschule Halt machte, am Marktplatz zuende. Eine Schüler*innenvertreterin* schloss die Demo mit den Worten, dass es wichtig sei, dass Schüler*innen und Studierende weiter gegen Rassismus auf die Straße gehen und sich nicht durch die Androhung schlechter Bewertungen durch Lehrpersonen abschrecken lassen sollen. Die heutige Demo bildete hierfür einen guten Auftakt.
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