Knastbesuch des AKJ Bremen
Am 4.5.2012 besuchte der AKJ Bremen mit etwa 20 interessierten Student_innen die JVA Oslebshausen in Bremen. Im Vorfeld gab es einen kurzen Lesenkreis mit den Teilnehmern, der das Sexualleben, bzw. die Nichtexistenz von eben jenem, von Inhaftierten zum Thema hatte.
Nach einer kurzen Einleitung und GesprĂ€ch mit dem Anstaltsleiter wurden wir durch die verschiedenen Bereich der JVA gefĂŒhrt. Aufschlussreich war ein Blick in die Zellen, wird mancherorts von Zellen mit 16mÂČ oder mehr fantasiert, so stellt sich die RealitĂ€t so dar, dass die Zellen eine GröĂe von etwa 8mÂČ aufweisen. 8mÂČ auf denen die Gefangenen mit Ausnahme von Hofgang, besonderen AnlĂ€ssen oder Arbeit ihren Tag verbringen.
Weiterhin wurde uns die anstaltseigene Werkstatt gezeigt. Hier Arbeiten viele der Insassen und stellen beispielsweise Tische und GartenstĂŒhle her. Diese werden dann in dem ebenfalls der Anstalt zugehörigen GeschĂ€ft verkauft.
FĂŒr Erschrecken sorgten die Zellen fĂŒr akut suizidgefĂ€hrdete oder ĂŒbermĂ€Ăig aggressive Insassen. Zum einen ein etwa 9mÂČ groĂer fensterloser Raum. Sollte der entsprechende Gefangene in diesem Raum nicht zur Ruhe kommen oder sein selbstverletzendes Verhalten fortfĂŒhren so besteht die Möglichkeit diesen in einem weiteren Raum mit diversen Fesseln auf dem RĂŒcken liegend zu fixieren. In dieser Lage bliebe der Betroffene nicht unbeobachtet, damit ein Ersticken, etwa durch die eigene Zunge oder Erbrochenes, ausgeschlossen werden kann, sei immer jemand anwesend und der Raum selbst VideoĂŒberwacht. Zum Einsatz kĂ€men diese RĂ€ume allerdings ausgesprochen selten, wie uns mitgeteilt wurde.